Diesen Juni wurde ich 50. Wo steht man als Werber mit 50? An der Spitze der Alterspyramide! Die Werbebranche macht da keine Ausnahme. Höchste Zeit das Karriereheft in die eigene Hand zu nehmen. Altern als Werber fühlt sich so lebendiger an. Ein lohnendes Unterfangen …
Es begann vor fünf Jahren mit dem Teilen von Wissen via meinem Blog ✏️ und meiner Werbewochekolumne Beides lesen lohnt sich.
In der letzten Ausgabe der Werbewoche schrieb Karin Stieger vom – Gottlieb Duttweiler Institute – über die Blockchain-Technologie. Das Prinzip lässt sich auf die Werbebranche anwenden. Es geht ums verschlüsselte Versenden elektronischer Wertsachen. Bitcoin ist Blockchain basiert. Die Verschlüsselung ermöglicht den Transfer von Wertsachen direkt zwischen Anbietern und Nachfragern ohne Mittler. Aktienhandel ? ? Taxifahrten ? ? Musikwerke ? ?
Karin Stieger:
„Musik kann von den Künstlern selbst in der Blockchain verkauft und vertrieben werden. Die Musikerin Imogen Heap stellte die Lizenz ihres Songs Tiny Human auf die Blockchain-Plattform Ethereum. Die Einnahmen wurden ihr und den anderen beteiligten Künstlern direkt gutgeschrieben.“
Taxifahrten ohne Uber. Filme ohne Netflix. Shoppen ohne Amazon. Worum es im Kern geht:
Die totale Dezentralisierung von Macht und Mache: unabhängig agierende Menschen bilden aufgabenbezogen Teams auf Zeit. Im Fokus steht ein Ziel ? und im Zentrum eine als Dreh- und Angelpunkt eines Projekts agierende Person ?
Und so feierte ich am 18. Juni nicht 50 Jahre Beat sondern Beat 5.0. Weil ich mich auf dieses Datum hin jetzt neu aufgesetzt habe. Und zwar als Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung von Werbekampagnen mit Schwerpunkt Digitale Medien.
Ich bin als Berater und Umsetzer von Werbekampagnen gross geworden. Und darauf setze ich im Kern. Meine Teams bestehen aus freischaffenden Talenten plus im Einzelnen aus hoch spezialisierten Firmen. Mein Release trägt den auffordernden Namen MoveYourAds. Googletechnisch kein Geniestreich. Mit MoveYourAds setzte ich um, was mich mein bisheriger Werberweg gelehrt haben.
Lektion 1: Wer rastet, der rostet.
Das MoveYourAds-Modell adressiert Menschen mit dem Willen zur Transformation von klassischer zu digitaler Werbung. Der Wille zu bewegen ist wichtiger, als der Ruf nach mehr Personal, höheren Budgets und klugen Strategien. Menschen besuchen Veranstaltungen mit Keyword-Referenten und geben viel Zeit und Geld für Ausbildungen her. Dabei sollten sie einfach mit coolen Ideen mutig loslegen. Wer küsst wen als erstes wach?
Lektion 2: Klassische Werbung ist tot. Es lebe das klassische Werbemodell.
Kreativität und Performance, sprich Media, aus einem Guss von A-Z. Die Abkoppelung der Mediaplaung von der Kreation war ein kapitaler Fehler. Es fehlt jetzt am gegenseitigen Verständnis. Hinzu kommen kulturelle Gräben. Man muss sich Entwicklungen wie Werbeverdruss und Werbeüberfluss mit neuartigen Lösungen entgegenstellen und zwar in dem man mit den neuen Technologien arbeitet und nicht gegen sie. Und das geht nur, indem man Kreation und Media wieder in einheitlichen Teams zusammenführt. Denn es geht um drei unverzichtbare UPSs:
- Früh-Adoption. Sie müssen Entwicklungen in Werbung und Marketing früher als andere und in Rekordzeit ins Werbeprogramm aufnehmen. Da bleiben oft nur wenige Monate. Die Chance, eine Entwicklung zu verschlafen, ist allgegenwärtig.
- Mega-Variation. Sie müssen die wechselnden Vorlieben der Menschen für Medien und Inhalte besser und breiter als andere abdecken. Es lebe der breite Mediamix. Das Printmagazin für Gutbetuchte, das E-Board für Zug-Pendler, der Radiospot für Auto-Pendler, das Facebook-Video fürs Smartphone, der Mix macht die Ideen.
- Micro Moments. Bündeln Sie die Kräfte Ihrer Werbeaktivitäten und richten Sie sie besser als andere auf den Wirkungsmoment aus: Wo, wann, was, wem?
Lektion 3: Technologie sei Dank.
Sie macht sowas wie MoveYourAds erst möglich. Als Agenturberater hatte ich eine teure IT-Infrastruktur. Heute habe ich Google Drive, Slack und WhatsApp für ein paar Franken im Monat.
- Google Drive: Alle Files werden hier abgelegt und via Zugriffsberechtigungen jenen Personen und Teams zugewiesen, die daran arbeiten müssen: Texter, Übersetzer, Videoproduzent, Mediamatiker, Mediaplaner, Auftaggeber und viele mehr. So sind die Kampagnendaten stets aktualisiert, für die entsprechenden Spezialisten zugänglich und sie können jederzeit aktualisiert werden. Das ist in Zeiten von A-B-Testing und kurzfristig sich ergebenden Werbemöglichkeiten ein ganz wichtiger Aspekt.
- Slack, WhatsApp, Mail. Das Thema hier ist die Chat basierte Echzeit-Kollaboration. Klar ist E-Mail nach wie vor ein wichtiges Instrument beim Projekt-Management. Aber wenn mehrere Personen gleichzeitig an der dynamischen Kreation oder Realisation von Inhalten oder Formen arbeiten, dann ist das via E-Mail kaum mehr effizient handelbar. Mit jungen Talenten erfolgt der Austausch praktisch ausschliesslich via WhatsApp. Slack ist da wohl die Zukunft. Die Applikation mit dem Solgan „Where work happens.“ stellt die Art und Weise wie wir arbeiten eben gerade auf den Kopf. Oder andersrum gesehen, macht es die Arbeit im Verbund mit projektbezogen zusammengestellten Talenten und Spezialisten, wie es der Moveyourads-Service anbietet und der rasante Wandel erfordert, erst möglich. Diese Anwendungen sind herkömmlichen Management- und Kollaborationssystemen sowas von überlegen.
- Blockchains. Demnächst im MoveYourAds-Programm? Eine beflügelnde Vorstellung…
Vertiefendes zum Angebot gibt’s auf dieser Webseite. Meine Blog- und Werbewocheserie geht weiter. Dran bleiben lohnt sich, weil sich viel verändert und ich genau darüber berichte…